Muster aus der Natur
Abdrucktechniken gehören zu den ältesten Formen der Gefäßverzierung.
Sie leben vom unmittelbaren Kontakt zwischen Material und Oberfläche:
Ein Gegenstand wird in den noch feuchten Ton gedrückt und hinterlässt seine Spur – manchmal zart, manchmal kräftig, immer einzigartig.
Ich verwende für diese Arbeit gern Naturmaterialien, die sich im Alltag oder in der Umgebung finden lassen:
Muscheln, Pflanzenteile, Ähren, Seile oder kleine Knöchelchen.
Jedes dieser Materialien erzeugt seine ganz eigene Struktur – von feinen Linien über flächige Muster bis zu tiefen Abdrucken.
In der Vorgeschichte waren Abdrucktechniken weit verbreitet, oft in Kombination mit Ritzverzierungen oder Bemalung.
Die Menschen griffen zu denselben Mitteln, die auch mir heute zur Verfügung stehen – einfache, handliche Werkzeuge aus der Natur.
Mich fasziniert an dieser Arbeit, dass sie spontan und gleichzeitig kontrolliert ist:
Man weiß nie ganz genau, wie sich der Abdruck im Brand später zeigen wird.
Gerade diese Unvorhersehbarkeit macht den besonderen Reiz aus – jedes Gefäß trägt Spuren eines Augenblicks, der nicht wiederholbar ist.


