Ton – der Anfang jeder Keramik

Ton ist ein natürlich vorkommendes, feinkörniges Sediment, das durch die Verwitterung von feldspatreichen Gesteinen entsteht. In Verbindung mit Wasser wird er formbar und bildet die Grundlage für alle keramischen Werkstoffe – von einfachen Vorratsgefäßen bis zu fein polierten Trinkschalen.

Schon in vorgeschichtlicher Zeit wussten Menschen, wo sich geeignete Tonvorkommen finden ließen. Sie suchten nach feuchten Senken, Bachläufen oder Gruben mit einem charakteristischen, fettigen Glanz des Bodens – häufig wurden solche Stellen später als Lehmkaute oder Tonkaute bezeichnet. Diese Flurnamen sind bis heute vielerorts erhalten und verweisen auf alte Abbaustellen.

In der Umgebung der Zeiteninsel finden sich ebenfalls ehemalige Tonkauten, aus denen früher Material gewonnen wurde.
Für meine Keramikkurse an der Volkshochschule Marburg-Biedenkopf verwenden wir jedoch bereits fertig gemagerten Westerwälder Ton.
Dieser lässt sich in verschiedenen Farbtönen erwerben – von hellbeige über grau bis rötlich – und ist sofort verarbeitungsfähig.
So entfällt für die Teilnehmenden der aufwändige Prozess der Tonaufbereitung, und sie können sich ganz auf das Formen, Verzieren und Brennen konzentrieren.

Ton ist damit weit mehr als nur ein Rohstoff: Er ist das verbindende Element zwischen Erde, Wasser und Feuer – und der Ursprung jeder keramischen Form.

Tonschicht
Ton stechen am See
Trockener Ton am Feldrand