Ofenbrand

Kontrolliertes Feuer

Während in der Vorgeschichte viele Gefäße im offenen Feuer oder in Gruben gebrannt wurden, entwickelte sich mit der Zeit eine immer ausgefeiltere Brenntechnik: der Ofenbrand.
Dabei wird die Hitze gezielt gesteuert – durch Bauform, Luftzufuhr und die Platzierung des Brennmaterials.

Bei archäologischen Ausgrabungen am Rand des heutigen Geländes der Zeiteninsel wurden Reste eines eisenzeitlichen Keramikofens entdeckt.
Dieser Fund diente als Grundlage für eine Rekonstruktion in der Keramikstation, die unter Anleitung der Archäotechnikerin Susanne Günter entstand.

Ich hatte die Gelegenheit, während eines Kurses ein Gefäß in diesem rekonstruierten Ofen brennen zu lassen –
und war überrascht, wie effizient dieser Ofentyp arbeitet:
Die Temperatur lässt sich erstaunlich gut kontrollieren, die Wärme verteilt sich gleichmäßig, und die Ergebnisse zeigen eine dichte, stabile Oberfläche mit kräftigen Farben.

Der Ofenbrand war damit ein entscheidender Schritt in der Entwicklung der Keramiktechnologie.
Er steht für den Übergang von einfachen Feuerstellen hin zu kontrollierten Brennprozessen – eine Kunst, die nicht nur technisches Wissen, sondern auch viel Erfahrung mit Feuer, Luft und Material erfordert.

Anfeuern im nachgebauten Keramikofen auf der Zeiteninsel
Lochplatte aus der Eisenzeit ausgestellt im Kelten-Römer-Museum Manching
Keramik vor dem Brand im Keramikofen